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Flurformen, Siedlungsformen
Siedlungsformen
Die Dörfer des Kolonisationsraumes sind regelmäßige Reihensiedlungen. Die Flur folgt einem einheitlichen Prinzip. Sie besteht aus unterschiedlich breiten, hofanschließenden Streifen (Streifeneinödflur), die wegen ihrer Form als Waldhufendörfer bezeichnet wurden. Den Siedlern wurde eine Größe von ca. 3ha zur Existenzsicherung zugebilligt. Die Aufteilung war 1840 ca. ein Viertel Grünland, ein Viertel Wald, die Hälfte Ackerland. Eine sichere Existenz konnte damit nicht aufgebaut werden. Auch der Anbau und das Verspinnen von Flachs sowie Heimarbeit konnte die Erwerbsmöglichkeiten nicht wesentlich verbessern. Die erweiterte Kernflur besteht aus einem oder zwei parallel oder quer zu den hofanschließenden Flurteilen verlaufenden Streifenverbänden.

Leopoldsreut   nachkoloriert,(aus Haversath:Abb.6, S.41)
Die Bodengüte ist durchgängig schlecht. Die Ertragsmeßzahlen liegen überwiegend bei 20-29 (schlecht), oft sogar bei kleiner 19 (sehr schlecht).
Die Herkunft der Siedler beschränkte sich ausschließlich auf schuldenfreie Tagelöhner und Handwerker aus der nächsten Umgebung. Es mussten die Bedingungen des Landesherrn ausnahmslos akzeptiert werden, wie die Einteilung der Nutzungsparzellen ausschließlich nach herrschaftlichem Ermessen, sowie deren Nutzungsaufteilung in Äcker, Wald und Wiese.

Waldweiden

Beim Grünland wurden zwei Nutzungsformen unterschieden:
Die Wechselwiesen befanden sich nahe der Hofstelle und wurden gedüngt.
Als Zurodungen, um die kargen Erwerbsmöglichkeiten zu verbessern wurden sog. Dauerwiesen nutzbar gemacht. Zur Steigerung der Erträge wurden sie bewässert, daher der Name Wässerwiesen.

Gemeindeweide; Foto:FNL

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