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Förderverein zur Erhaltung der Kulturlandschaft der Bischofsreuter Waldhufen mäht Moorwiese


Im Rahmen des LEADER-II Projektes zur Erhaltung der Kulturlandschaft der Bischofsreuter Waldhufen wurde in der Gemeinde Haidmühle ein Förderverein gegründet. Diesem Verein sind bereits 20 interessierte Landwirte und Bürger beigetreten. Als erste Aktion wurde in gemeinschaftlicher Arbeit eine Moorwiese bei Theresienreut gemäht. Die Landschaftspflegemaßnahme wird über das LEADER II-Projekt abgerechnet und dem Förderverein gespendet.

"Die Heimat erhalten und die Landschaft nicht zuwachsen lassen." Das ist der Beweggrund für fast 20 Haidmühler Bürger einen Förderverein zu gründen, der den Erhalt zur Kulturlandschaft zum Ziel hat. "Durch die naturverträgliche Bewirtschaftung der mageren oder nassen Wiesen werden auch die vielen seltenen Tiere und Pflanzen erhalten und geschützt." freut sich der Betreuer des LEADER II-Projektes Robert Rossa. Doch brachliegende Arnika-Wiesen zu mähen oder bereits zugewachsene Moorflächen zu entbuschen ist eine aufwendige Arbeit und diese kostet Geld. Zur Zeit können zwar solche Maßnahmen über das laufende LEADER II-Projekt abgerechnet werden, doch dessen Laufzeit endet im Herbst 2001.

Der gemeinnützige Förderverein soll einerseits ein Bindeglied zwischen Planern und Bürgern sein, andererseits Sponsoren und am Erhalt der Landschaft interessierten Bürgern die Möglichkeit geben Geld zu spenden. Mit diesem Geld können dann über das kommende Jahr hinaus Maßnahmen zur Erhaltung der Kulturlandschaft finanziert werden. Übernimmt der Verein die Trägerschaft für eine solche Maßnahme, kann mit einer Förderung beispielsweise durch den Naturpark Bayerischer Wald gerechnet werden. Die Spendengelder werden auf diese Weise vervielfacht und können effektiv in den Erhalt der Landschaft investiert werden. Da Teile der Gemeinde als FFH-Gebiet gemeldet sind, werden die Förderungen für Landschaftspflegemaßnahmen auch weiterhin Bestand haben.

Doch aller Anfang ist schwer. Denn zunächst fehlt dem Förderverein ein finanzieller Grundstock. Die zündende Idee kam bei einer Vereinsversammlung: Die Mitglieder des Vereines greifen gemeinsam zu Säge, Motormäher, Sense und Rechen, um eine verbuschte Fläche zu pflegen. Die Maßnahme wird über das laufende LEADER II-Projekt abgerechnet und der Arbeitslohn wird dem Verein gespendet.

Da die Auswahl an geeigneten Flächen groß ist, war auch bald eine verbuschte Moorwiese in einem Feuchtgebietskomplex in Theresienreut gefunden. Auf den noch gemähten Nachbarflächen kommt ein vom Aussterben bedrohter Vogel, der Wachtelkönig vor, dessen lauter krächzender Ruf den Auersbergsreutern und Theresienreutern wohl vertraut ist. An den Gräben wachsen seltene fleischfressende Pflanzen wie das Fettkraut und der Sonnentau. Auch die Futterpflanze der Raupen einer aussterbenden Hochmoor-Schmetterlingsart, die Moosbeere, hat in Theresienreut noch eine Heimat. Werden solche Wiesen jedoch nicht mehr gemäht, verdrängen hochwachsende Gräser und Büsche die an das Wirken des Menschen angepaßten Pflanzen und Tiere. Noch besteht die Chance über Landschaftspflegemaßnahmen diese Bewohner der Kulturlandschaft zu retten.

Am Samstag, den 26. August rückten 10 Vereinsmitglieder zum Arbeitseinsatz an. Die Landwirte brachten ihre Geräte mit und in über achtstündiger mühevoller Arbeit wurde die weit über ein Hektar große Wiese entbuscht und mit Motormäher sowie Sense gemäht. Das Mähgut mußte z.T. per Hand herausgetragen werden, da die Fläche nur teilweise mit Maschinen befahrbar ist. Alle Beteiligten waren sich einig, daß die durchgeführte Gemeinschaftsaktion nicht nur Arbeit, sondern auch Spaß gemacht hat. Auch mit dem Ergebnis sind sie sehr zufrieden: "Nun kann man endlich wieder über die Wiese drübersehen." stellte Herr Herbert Weiseldorfer, der Vorstand des Vereines zufrieden fest. Herr Rossa der sich an der Pflegemaßnahme tatkräftig beteiligte schätzt, daß dem Verein auf diese Weise über 2.000 DM gespendet werden können. Damit können aufgrund der Förderung wieder Landschaftspflegemaßnahmen in Höhe von 10.000 DM finanziert und ein Stück Heimat erhalten werden.



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